Kronenbourg – Eine sehr persönliche Sicht
Anmerkung: Der folgende Text ist Teil einer Reihe, die ich im Frankreich-Urlaub 2020 in Facebook veröffentlicht habe. In vielen Frankreich-Urlauben in den 1990-ern habe ich französische Produkte kennen- und schätzen gelernt. Nach vielen Jahren Frankreich-Abstinenz, war ich neugierig, ob die Produkte auch 2020 meinen Geschmack treffen.
Kronenbourg – Bière d‘ Alsace
Der Klassiker unter den Bieren, die auf unseren Reisen nach Frankreich verkonsumiert wurden.
Jeder gestandene Bayer würde sich schlapplachen in Anbetracht der Größe (allein „Größe“ ist schon das falsche Wort) der Flaschen, in denen Kronenbourg verkauft wird: 0,25 cl. Da hat der Bayer aber zu kurz gedacht, denn der Franzose ist – wie der Schwabe – ein Kleverle.
Erstens hat die kleine Größe den Vorteil, dass der darin enthaltene Gerstensaft nicht schal wird und schnell und frisch sein Ziel im Schlund des geneigten Biertrinkers findet.
Zweitens verkauft der Franzose dieses Bier in Gebinden mit über 20 Flaschen, die dennoch handlich genug sind, um von dem Rausche zugetanen Teenagern problemlos aus dem Laden befördert zu werden.
Noch eine Info am Rande: schlaue Flaschendesigner haben sich auch bei der Konstruktion der Flaschen echt was gedacht. Es war möglich, mit den Kronenbourg-Flaschen doch recht ansehnliche Flaschentürme zu bauen. Hier entbrannte mitunter ein heißer Wettbewerb, wer den größeren fabrizieren konnte.
Pfand ist dem Franzosen ein Graus und so wanderten die leeren Fläschchen in irgenwelchen öffentlichen Mülleimer. Bezüglich des Flaschendesigns handelt es sich übrigens um 30 Jahre alte Information, die heute leider nicht mehr verifiziert werden konnte, da ich mich – ganz Europäer – beim Kauf, der zur Neuverkostung vorgesehenen Gebinde auf das international übliche 0,33 l Dosenformat im 6-Pack konzentriert habe.
Ich glaube, Kronenbourg wurde seinerzeit weniger aufgrund der besonderen Hopfennote oder dem samtigen Abgang oder anderer sensorischer Qualitäten gekauft. Im Vordergrund standen: Preis-Leistung, die Gebindegröße und der Effekt, den der Konsum von mehreren dieser Flaschen im Verlaufe eines Abends hatte.
Ich bin auch heute noch ein passionierter Biertrinker ohne jedwede Ahnung, wie ein gutes Bier von einem schlechten zu unterscheiden ist. Es schmeckt oder schmeckt nicht.
Ein Kriterium, das sich mir jedoch relativ leicht erschloss, ist: das Gefühl am Tag danach. Da ich aber kein Buch darüber geführt habe, müsste ich dahingehend heute noch einmal forschend tätig werden. Ist Kronenbourg ein Katerbier? Ich weiß es schlicht nicht mehr.
Was ist Kronenbourg für ein Bier?
Auch hier gilt: war mir seinerzeit ziemlich schnuppe. Ich zitiere die Dose:
Kronenbourg – Bière d‘ Alsace – Biere blonde.
Es dürfte in Deutschland aber nicht verkauft werden unter dem Titel „Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot…“, denn:
Neben Wasser, Gerste und Hopfen sind noch Mais und Glukosesirup enthalten (wahrscheinlich für die goldgelbe Farbe). Alkoholgehalt: 4,2%.
Ganz offensichtlich ist den Brauern von Kronenbourg aber gut nicht gut genug: heute wird das Bier beworben mit dem Slogan „RECETTE AMÉLIORÉE“ – verbessertes Rezept.
Heute Abend werde ich mir ein Döschen genehmigen und dem geneigten Leser ein kurzes Update hinsichtlich des Geschmaks geben können.