Wir nennen einen Gasgrill unser Eigentum. Ein Gasgrill ist – nach einem Elektrogrill – so ziemlich das Uncoolste, womit man seine Würstchen im Sommer auf Temperatur bringen kann. Da wird mir der geneigte Weber-Fan sofort widersprechen. Und all die Grillfreunde, die im Sommer jede Gelegenheit nutzen, den Grill anzuwerfen. Praktisch, schnell und unkompliziert ist ein Gasgrill schon. Kein Tamtam bis das Feuer lodert, kein Warten bis die Kohle durchgeglüht ist. Gashahn auf, anzünden, loslegen.
Am Anfang war das Feuer
Aber Grillen ist doch dieses archaische Ding: Die Horde sitzt nach erfolgreicher Jagd am Feuer. Der Braten der gerade erlegten Antilope brutzelt darin. Das Feuer spendet zudem Wärme und Licht in kalten Nächten. Die Alten erzählen Geschichten aus längst vergangen Tagen.
Feuer zu erzeugen war Arbeit. Und wer nicht in der Lage war, es selbst zu erzeugen, musste aufpassen, dass es nicht erlosch. Sonst blieb die Küche bis auf Weiteres kalt. Es gibt zu diesem Thema einen interessanten Film: Am Anfang war das Feuer.
Ich glaube, bisher wurde an keiner prähistorischen Fundstätte ein Feuerzeug oder gar ein Weber-Grill ausgegraben. Also einfach nur Zip und das Ding brennt ist einfach vollkommen: unromantisch!
Und dann kam die Feuerschale
Feuerschalen sind seid einigen Jahren schwer im Kommen. Wenn ich Feuerschalen sehe, kommen mir immer die Kulissen von Sandalenfilmen über das alte Rom oder Ägypten in den Sinn. Wenn Caesar Cleopatra im Dunkeln küsst, wenn die Verschwörer um Brutus bei Nacht das Attentat auf Caesar planen: Eine oder mehrere Feuerschalen sind im Hintergrund immer mit von der Partie, um die Szene stimmungsvoll zu untermalen.
Die Kellerfunde
Nun wäre es ein Leichtes, sich so ein tolles Ding käuflich zu erwerben. In Baumärkten gibt es solche Schalen schon ab ca. 50 €.
Ich kann mich nur sehr schwer von Dingen trennen. Und wenn ich doch einmal etwas wegschmeiße, brauche ich es am nächsten Tag. Also schmeiße ich nichts weg. So stieß ich kürzlich in meinem Keller auf ein altes Metall-Backblech von meiner Urgroßmutter und einen Wok aus den Beständen meiner Mutter. Der Wok war aufgrund seiner runden Form für meinen Herd ungeeignet. Und das Backblech war vollkommen verrostet.
Die Idee
Ich hatte sofort die Inspiration, diese beiden in Kombination zu einer Feuerschale zu verarbeiten.
Ich mag es, wenn Projekte überschaubar sind. Am liebsten ist es mir, wenn das Projekt im Laufe eines Nachmittags oder Abends zu stemmen ist. Dann arbeite ich in einem Rutsch durch. Und bestenfalls halte ich dann auch das fertige Produkt in Händen.
Daher war das Projekt Feuerschale wie gemacht für mich: 2 Löcher, 1 Schraube. Fertig. Oder?
Die Umsetzung
2 Löcher in die Mitte des Bleches und des Woks zu bohren, war einfach. Ich musste aber feststellen, dass die Stabilität verbesserungswürdig war. Dadurch, dass der Wok-Boden rund ist, war die Auflagefläche des Woks minimal und zu befürchten, dass die Schraube aus den kleinen Bohrlöchern bei Belastung ausreißen würde.
Ich habe das gelöst, indem ich zwischen Feuerschale und Backblech eine Metall-Manschette für ein Regenrohr als Sockel eingefügt habe. Somit hat der Wok eine breitere Fläche, auf die er aufliegt.
Für die Optik habe ich das Blech mit hellen Kieselsteinen befüllt. Außerdem geben die Steine Gewicht und Stabilität – falls mal tüchtig der Wind bläßt.
Du willst es auch?
Für alle Bastelfreunde folgt nun eine kurze (ja kurz!) Liste der Bestandteile meiner Feuerschale:
- 1 Backblech (Durchmesser 42 cm)
- 1 Wok (runder Boden für Gasherde)
- 1 Metall-Manschette für Regen Fallrohre
- 1 Schraube M8 mit Mutter und Unterlagscheiben
- Kieselsteine
Ein Bohrer zum Bohren der Bleche sollte auf jeden Fall vorhanden sein!